Am 10. Dezember 1285 NGZ ereignete sich eine der größten zivilen Katastrophen seit Anbeginn der LFT. Das gewaltige Hanseraumschiff LONDON wurde bei seinem Jungfernflug von fanatischen Sektierern entführt und begann damit eine lange Odyssee, die am 10. Dezember ein schreckliches Ende fand. Es wurde in die 20 Millionen Lichtjahre entfernte Galaxis Saggittor verschlagen. Perry Rhodan selbst war inkognito auf der LONDON gewesen, um einen wichtigen Politiker für Camelot zu gewinnen. Er konnte sich mit den Saggittonen einigen, doch Rodrom, die Inkarnation eines geheimnisvollen Wesens mit dem Namen MORDOR, begann eine gnadenlose Jagd auf den Unsterblichen. Rhodan konnte Rodrom letztlich entkommen und befreite mithilfe des charismatischen Saggittonen Aurec die Galaxis von den finsteren Truppen MORDORs. Doch die Inkarnation ergab sich nicht in ihr Schicksal. Durch einen grausamen Racheakt Rodroms wurde die LONDON manövrierunfähig geschossen und stürzte auf einem Wasserplaneten. Das Raumschiff sank! Durch fehlerhaftes Planen innerhalb der Kosmischen Hanse und Rodroms diabolischen Plan wurde das Unglück zu einem Desaster! Von den 16.022 Lebewesen an Bord der LONDON überlebten nur 5.999 Seelen. Das 1,6 Kilometer lange Raumschiff riss 10.023 Männer, Frauen und Kinder aus allen bekannten Völkern der Lokalen Gruppe mit in den Tod.
Für die Kosmische Hanse symbolisierte der Untergang der LONDON auch den Niedergang dieses traditionsreichen Unternehmens. Die LONDON war bei einer Tochtergesellschaft der Hanse versichert, doch diese weigerte sich den Ausfall zu begleichen, da in Rodrom der Verursacher gefunden wurde. Einzig die Shorne Industries Gesellschaft hatte mit Spekulationen gegen einen Erfolg des LONDON-Projektes und Umsatzausfallversicherungen kein Minusgeschäft gemacht. Der Hansesprecher Arno Gaton war erledigt und geriet in starke Kritik. Die Märkte verloren das Vertrauen in die Hanse und durch den Ausfall der erwarteten Gewinne und Tausende Schadenersatzklagen von Hinterbliebenen war die Hanse gelähmt. Letztlich kam die Liga Freier Terraner als größter Eigner zumindest für die Opfer auf, doch Aktieninhaber verkauften die Papiere, die beinahe nichts mehr wert waren. Die Shorne Industries Gesellschaft sicherte sich damals die Vermarktungsrechte an der LONDON. Die Tragödie blieb unvergessen. Das Unglückssystem, welches knapp drei Millionen Lichtjahre von der Milchstraße entfernt war, wurde London’s Grave getauft und wurde seitdem von niemandem mehr angeflogen.
Doch der Respekt vor den Toten wich der Gier! Im Jahre 1289 NGZ wurde das Unglück der LONDON von »Shorne Movie« verfilmt. Der Streifen avancierte zum großen Erfolg und wurde mit vielen Preisen bedacht. Die Geschichte um das Hanseschiff und der Liebe zwischen dem Terraner Wyll Nordment und der Halbarkonidin Rosan Orbanashol begeisterte Milliarden von Wesen aus der gesamten Galaxis. Erste Gerüchte einer wohl möglichen Bergung der LONDON wurden laut. Da überraschte der terranische Multimilliardär Michael Shorne die Galaxis, als er verkündete, die LONDON nachzubauen und eine Reise nach London´s Grave anzubieten. Die neue LONDON sollte mit etwa 17.000 Passagieren und 2.000 Besatzungsmitgliedern drei Millionen Lichtjahre weit reisen, um eine Unterwasserbesichtigung des Wracks zu ermöglichen.
Trotz heftiger Widersprüche von Menschenrechtlern und Überlebenden der Katastrophe setzte Shorne sein Ziel durch und entfachte einen regelrechten LONDON-Hype, der die Bevölkerung der Milchstraße von dem Tolkander-Konflikt und speziell die Terraner von der Dscherro-Krise ablenkte. Am 6. Juni 1290 NGZ sollte die LONDON II ihre Reise antreten.
Aus den Chroniken
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