Shihuk

Shihuk ist längst nicht so groß wie Dom, hat aber immerhin noch 50.24 Mio Einwohner. Auch hat die Stadt nicht so viele Sehenswürdigkeiten, dafür haben sie es aber in sich. Denn diese Stadt hat ihre Vergangenheit im Bergbau gehabt, und diese war maßgeblich mitverantwortlich für den Aufstieg Dorgons. Es gibt vor allem viele ehemalige Bergarbeiterkolonien mit „Gartenstädten“ und auch einige teilweise oder sogar vollständig erhaltene Zechen aus verschiedenen Epochen, von Stollenbetrieben, über nahezu terranisch anmutenden Fördergerüsten bis hin zu den hypermodernen Antigrav-Turmförderanlagen und Roboter-Betrieb reichend, einige dienen zur Wasserhaltung, andere wurden umgenutzt.

Verwaltungs-Hauptgebäude des „Montanum Dorgonum“: Wie auf Terra die RAG ist Montanum Dorgonum eine riesige Bergbaugesellschaft, die aber direkt dem Kaiser untersteht und auch deren Gewinne direkt an ihn gehen. Vorher war „MD“ eine reine Bergbaugesellschaft, aber nach der Stilllegung des Bergbaus auf Dorgon verwaltet die Firma nun den Bergbau auf fremden Welten, entwickelt modernste Bergbaumethoden, -maschinen und -materialien, wickelt den Handel mit den Bodenschätzen und die Logistik ab und unterstützt auch „nicht-montane“ Firmen. Hierbei wäre ohne diese Firma z. B. auch der Bau des riesigen Netzes der Rohrbahnen unterhalb Doms nicht möglich gewesen, ebenso auch das Sulvitalon und das Oppidalon. Hier wurden auch die Innovationen in der Bergbautechnik entwickelt. Darunter ist auch der vollautomatische Abbau mit Transmittersteuerung zu nennen, Art “Schilde”, die die Rohstoffe selbstständig in einen Transmitter lenken können. Diese Technik benötigt fast keine Schächte mehr, außer zum Einbringen der Maschinen bzw. als Noteingang im Falle einer Störung. Diese Abbaumethode wurde jedoch nicht mehr auf Dorgon praktiziert, sondern auf diversen Bergbauplaneten des Imperiums, auch welche, die lebensfeindlich sind. Diese Technik ist dort heute noch aktiv. Auf Dorgon wird lediglich eine Vorführung dieser Technik per Holografie gezeigt.

Hauptverwaltung von Shihuk auf Dorgon
(C) Stefan Wepil

Die Innenstädte sind „klein, aber fein“. Der Bergbau wurde vor 70000 Jahren eingestellt, dann aber kurz nach den Charkos-Angriffen wieder aufgenommen, und etwa 1000 Jahre später wieder beendet, nachdem  Dorgon sich wieder für fähig genug gehalten hat, wieder auf fremden Planeten fördern zu können. Gefördert wurden neben Kohle und verschiedenen Salze und Metallerzen auch Hyperkristalle. Die Anlagen werden immer wieder sorgfältig gepflegt, so dass diese niemals verfallen aussehen. Auch wurden nach und nach die Baustrukturen durch mit denen aus widerstandsfähigeren Materialien wie z. B. Durit ersetzt.

Die Anlagen haben zudem auch zivilschützende Aufgaben: zur Einlagerung von Notrationen, Bedarfsgegenständen, Waffen, zur Trinkwasserversorgung und sogar für eine eventuelle Evakuierung von Teilen der Bevölkerung, die den Planeten nicht oder nicht schnell genug verlassen können oder wollen. Die Einwohner gelten als ziemlich „eigen“ und halten die „Domer“ für hochnäsig. Im Gegenzug halten viele Einwohner Doms sie für verschroben und „wie von anderer Welt“ und trotzig. Aber deswegen haben sie sich auch bislang erfolgreich gegen eine mögliche „Eingemeindung“ durch den Moloch Dom gewehrt. Shihuk bildet mit Mal zusammen den sog. „Industriegürtel“ „Zona Industria“, wo es dort auch weitere kleinere Städte gibt. Der Strukturwandel ging vom Bergbau hin zur Bedarfsindustrie, Unterhaltung, Kultur, Firmengründungen und Wissenschaften. Die Region gilt als der beste Wissenschaftsstandort nach den Stadtteilen Doms Scientia, Novia und Davonia, insbesondere für Bergbautechnik unter Extrembedingungen.

Innenstadt von Shihuk auf Dorgon
(C) Stefan Wepil

Zeche „Conjunctio Vectalum“: Dies ist eine der größten „Uralt-Zechen“ mit immerhin noch 20 erhaltenen Schächten im Verbund, alleine vier auf der ehemaligen Hauptanlage. Hier wurde vor allem Kohle, aber auch einige Schwermetallerze gefördert. Hier trifft altes Terra auf den typischen Dorgon-Stil, wie etwa römische Elemente, Lichthöfe, viele Fassadenmalereien und -verzierungen, oft goldene Statuen, Wasserspiele und den Rundbauten wie etwa die Kohlenwäsche. Der Weg zum Hauptschacht führt über eine Art roter Teppich mit kostbaren Fasern – Bergarbeiter sollen fürstlich empfangen werden.

Shihuk, Zeche Conjunctio Vectalum
(C) Stefan Wepil

Heute ist diese Anlage ein berühmtes Museum mit vielen Holovorführungen und Erlebnisbereichen, wo auch gezeigt wurde, wie der Bergbau Dorgon zu einer raumfahrenden Welt gemacht hat. Zudem ist diese Zeche nun ein Kulturzentrum und ein hochangesehener Ausstellungsort für Kunstausstellungen. Auch gibt es hier eine Gedenkstätte, die an den Charkos-Terror gedenkt, denn die Dorgonen mussten damals für die Charkos Zwangsarbeit leisten und für sie die Hyperkristalle abbauen.

Shihuk, Zeche Vagdalon
(C) Stefan Wepil

Zeche „Vagdolon“: Das ist eine modernere, nach dem Stadtteil benannte Anlage, die bis auf den Antigrav-Turm teilweise abgerissen und durch einen weitläufigen Park ersetzt worden ist. Der „Kopf“, wo dort sich die Antigrav-Aggregate befinden, ruht auf insgesamt vier Schachtröhren, zwei für aufwärts, zwei für abwärts. Dieser noch offene Schacht ist 2100 m tief. Damals musste der Rohstoffabbau aufgrund der großen Hitze in dieser Tiefe mit Robotern erfolgen. Die Bergarbeiter steuerten die Roboter damals übertage über positronische Rechner und Holosystemen; der Rest lief vollautomatisch ab. Die Raumfahrtakademie hat den Schacht kurz nach dessen Stilllegung abgekauft. Nun wird der Schacht als Trainingseinrichtung für Raumfahrer und Material-Testanlage (Fallturm mit variabel einstellbarer Schwerkraft) genutzt.

Zeche „Alvasius“: Benannt nach dem Gründer der Bergbaugesellschaft wurde diese uralte, kohlefördernde Zeche wegen der überraschenden Hyperkristallfunde bekannt. Kurz vor ihrer geplanten Stilllegung ist man auf eine Ader aus Khalumvhatt gestoßen. Zunächst konnte man mit diesem Mineral nichts anfangen, zu rätselhaft war es, zu bizarr seine Effekte. Ein genialer Wissenschaftler hat jedoch herausgefunden, dass es sich bei diesem „Beifang“ um Hyperkristalle handelt.

Zeche Alvasius von Shihuk
(C) Stefan Wepil

Dies führt zu einer Lebensverlängerung der Zeche um weitere 80 Jahre, bis man noch mehr Lagerstätten mit Hyperkristallen gefunden hat. Diese Entdeckung hat die zivilisatorische Entwicklung Dorgons beschleunigt. Die Menge hat ausgereicht, um eine damals noch bescheidene Raumfahrt  betreiben zu können, so dass in der Nähe des Dorgonia-Systems Welten mit viel ergiebigeren Hyperkristall-Vorkommen entdeckt werden konnten. Kurz nach dem Charkos-Terror wurde dieses Bergwerk, das noch in Reserve gehalten wurde, nochmals als Evakuierungsort, Lagerplatz und Not-Bergbau (weitere Hyperkristalle) wichtig. Zum Gedenken wurde neben der prächtigen Anlage mehrere Halden aus Khalumvhatt und Criipas als Denkmal aufgeschüttet. Die Zeche dient nun als Begegnungs- und Veranstaltungsort.

Zeche “Basulus”: Im Zuge der Hyperkristall-Entdeckungen wurde auch diese Anlage bedeutsam. Denn hier fand man kurz vor der endgültigen Schließung der Zeche Alvasius eine Ader aus Howalgonium, von den Dorgonen “Occultalion” (das Rätselhafte) genannt. Die Effekte und Wirkungen waren noch stärker als die der bis dahin bekannten Hyperkristalle. Die Anlage förderte 140 Jahre lang und das Howalgonium in den letzten 25 Jahren, bis man auf anderen Welten viel ergiebigere Vorkommen gefunden hatte.

Dorgon: die Zeche Basulus mit den Howalgonium-Schächten in Shihuk
(C) Stefan Wepil

Nun ist die Anlage bis auf die beiden architektonisch bedeutsamen, wegen der eigenwilligen Konstruktionen und der Geschichte unter Denkmalschutz stehenden Schächte abgerissen und in ein Park verwandelt worden. Ein kleines Museum erinnert an die Entdeckung des Howalgoniums und erklärt den Besuchern diesen bedeutsamen Fund.